Fastelavnsboller, Gækkebreve oder J-Day – kuriose dänische Traditionen, die etwas Erklärung benötigen.
Für Dänen sind diese Traditionen seit ihrer Kindheit bekannt. Für Urlauber lohnt es sich auf jeden Fall, die einzigartigen und geschätzten Rituale kennenzulernen, die die dänische Kultur prägen. Denn an diesen besonderen Tagen, bringen die Tradionen und die Gemeinschaften in fröhlichen Feiern.
1. Fastelavn – Dänischer Karneval:
Fastelavn, die dänische Version des Karnevals, wird im Februar oder März gefeiert. Die Kinder verkleiden sich und nehmen an Umzügen teil. Die Erwachsenen essen derweil süße Leckereien wie „Fastelavnsboller“, köstliches mit Sahne gefülltes Gebäck, verzehren. Einer der Höhepunkte des Fastelavn ist die Tradition „slå katten af tønden“ (die Katze aus dem Fass schlagen). Dabei schlagen die Kinder abwechselnd auf ein mit Süßigkeiten gefülltes Fass, bis es aufbricht.
2. Gækkebreve – Grußkarten:
Gækkebreve sind eine charmante dänische Tradition, die in den Wochen vor Ostern gepflegt wird. Dabei fertigt man kunstvoll gestaltete Briefe an und schreibt ein Rätsel oder Gedicht hinein.
Die Identität des Absenders wird geheim gehalten. Die Empfänger müssen erraten, von wem der Brief stammt. Wenn der Empfänger richtig rät, erhält er ein Schokoladenei. Wenn er den Absender jedoch nicht identifizieren kann, schuldet er dem ihm stattdessen ein Schokoladenei.
3. Hvedeknopper – Brötchen, die es nur einmal im Jahr gibt
Früher war es am Buß- und Bettag streng verboten zu arbeiten. Denn der Tag war ausschließlich dem Beten und der Buße gewidmet. Bäcker mussten ihre Waren also einen Tag vorher zubereiten. Hvedeknopper sind ein fester Bestandteil dieser Tradition und symbolisieren die Vorbereitung auf den heiligen Tag. Diese Brötchen, die mit Kardamom gewürzt sind, essen die Dänen am Tag vor dem Buß- und Bettag, also am 12.Mai.
4. Sankt Hans Aften – Mittsommerabend:
Sankt Hans Aften, den Mittsommerabend, feiern die Dänen am 23. Juni, um den Übergang vom Frühling zum Sommer zu zelebrieren. Es ist die kürzeste Nacht des Jahres.
Diese uralte Tradition geht auf heidnische Zeiten zurück. Damals entzündete man Lagerfeuer, um böse Geister zu vertreiben und eine reiche Ernte zu sichern.
Heute ist Sankt Hans Aften eine Zeit, in der die Gemeinden zusammenkommen und an Stränden, in Parks und auf dem Land Lagerfeuer entzünden. Einer der symbolträchtigsten Aspekte von Sankt Hans Aften, ist das Lagerfeuer. Dabei werden Strohpuppen, die in der Regel Hexen darstellen, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dem Volksglauben zufolge werden die Hexen dabei zurück zum Bloksberg (dem heutigen Brocken in Deutschland) geschickt. Die Dänen feiern ausgelassen am Lagerfeuer und singen gemeinsam, um die Sonnenwende zu zelebrieren.
5. Woche des Schulabschlusses:
In der letzten Juniwoche feiern dänische Gymnasiasten ihren Abschluss mit einer einwöchigen Reihe von Veranstaltungen. Diese nennt man „Studenterkørsel“ oder „Rus“. Auf aufwändig geschmückten Lastwagen ziehen die Schülerinnen und Schüler durch die Straßen ihrer Heimatstädte, um den Abschluss zu feiern. Es ist eine Zeit der Freude, der Kameradschaft und des Beginns eines neuen Kapitels in ihrem Leben.
Die Schüler dabei tragen die traditionellen Hüte . Während und nach der letzten Juniwoche sieht man überall im Land Schüler mit den typischen Abschlusshüten, und zwar bei fast jeder Gelegenheit.
6. Mortensaften – St. Martins Tag
Mortensaften, der St. Martinstag, feiern die Dänen in Dänemark am 10. November. Er steht für den Beginn der dänischen Weihnachtszeit. Einer der Höhepunkte von Mortensaften ist das Festmahl mit gebratener Ente, den Familien im ganzen Land genießen.
Der Legende nach ist es ein Zeichen für das nahende Weihnachtsfest, wenn man an Mortensaften Gänse am Himmel fliegen hört.
7. J-Day – Die Ankunft des Weihnachtsbiers:
J-Day markiert den offiziellen Beginn der Weihnachtssaison in Dänemark und fällt normalerweise auf den ersten Freitag im November. An diesem Tag bringen die Brauereien ihr Weihnachtsgebräu auf den Markt. Häufig versammeln sich die Dänen, um unter den ersten zu sein, die das saisonale Bier probieren.
Bars und Kneipen im ganzen Land sind weihnachtlich geschmückt, wenn Freunde auf die Weihnachtszeit anstoßen.
Kuriose dänische Traditionen bieten einen faszinierenden Einblick in die Kultur und Geschichte Dänemarks. Für Urlauber ist es eine wunderbare Gelegenheit, die Bräuche des Landes hautnah zu erleben.